Zwack en ab!

Schweizerdeutsch ist eine lustige Sprache und manchmal auch etwas hart in der Aussprache – besonders das CK, das CH und das ÄHHH sind charakteristisch für das Schweizerdeutsch und werden oft humorvoll imitiert. Manchmal werden sie sogar als «barbarisch» bezeichnet, aber sie sind Teil des Charmes dieser Sprache.

Läck,
wohär chunnt jetzt da Fläck?
Oder isch’s am Änd en Zäck
oder nur en Dräck
wo chläbt…?
Oh nei, es läbt!
Es het jo Bei!
Hänsu! Bring Pinzette!
Stärnefeufi Goppestei!
Muess das si
än Zäck am Bei!
Zwack en ab
Gohts? Chaschs elei?

(Natürlich nid,
hätt chönnte wette!)

Nei! De Chopf! Er isch no dinne!
Hänsu, Gopf!
I chum no z’spinne
hättsch en tiefer griffe sette!

Lueg,
jetzt wird’s scho rot drumume
du chlemmsch mi mit däm Zängli numme!
Autsch!!!

Jetzt hesch en glaub verwütscht
zwüschem Zängli zämedütscht!

Nei aber au, das arme Viech!
Jä nu,
im Grund gno isch‘s mir gliich
weiss de Gugger was de Zwäck
isch vo some Gruselzäck

🪳🪳🪳

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mol ganz elei…

S'Läbe isch eifach 
wiit wäg vo dihei
vom Alltag ewäg si
mol ganz elei

Zyt isch nid wichtig
s'Wätter grad richtig
dörf mi lo hange
dörf chli entspanne
am Meer und am Strand

Und wieni so luege - zum Horizont

do dänkeni: Nu,
wo isch mis Land?
Wo si mini Mönsche
und wo bisch du?

Jetzt würd i mir wünsche
du wärsch au bi mir
i lehnti min Chopf ä chli aa bi dir
chönnt's mit dir gnüsse
d'Auge schlüsse
und dänke:

S'Läbe isch schön
wiit wäg vo dehei
mit dir, du min Liebä
mol ganz elei

Tränesäck

Wieder mal ein schweizerdeutsches Gedicht für alle, die es gerne urchig haben…

S’Dorli liidet wenn’s am Morge
chum isch’s wach in Spiegel luegt
„Nei au!“ dänkts und äs het Sorge
wie’s in 10 Johr usgseh tuet!

Es stört sich a sim müede Blick
obwohl’s doch wach si wett
und dass es dicki Tränesäck
unter de Auge hett

Leider isch’s scho Johre so
und jedes Johr wirds schlimmer
kei Mittel mag dem Makel bcho
kei Cremä – was au immer

„Ich glaube bald,“ seits, „es isch gschiider
ich mach ä Schönheitsopration
und straffe doch die schlaffe Lider
denn gfall mer wieder und bi schön!“

Mit der Idee am gliiche Tag
isch’s zume Fründ no gange
und het ihm sini ganzi Plag
verzellt und sis Verlange

Er hets verstande und sich gfreut
dass ER do chan beroote
und s’Dorli hets gar nie bereut
will er het ihm verrote

dass äs nur öppis straffe muess
nur sis sälbschtbewusste Si
wer weiss, wies use chiem am Schluss
wär gäb ihm Garantie?

Wenn äs würd d’Auge lifte lo?
Nei,  behüet au Gott!
Äs sig so hübsch und gnau eso
isch äs, wien er ihns wott 

Mei, het das em Dorli gwohlet
liebi Wort, das tuet so guet
sini Sorg isch abedrohlet
wie ne Stei vom Härz und furt!

Sithär lueget mängisch bedi
zäme ine Spiegelwand
Är seit: „Pass uf, als Spiegel red i
du bisch die Schönscht im ganze Land!“

Wenn ich zuerst sterbe

Zwei Gedichte als Beitrag zur November Blogaktion von Petra Schuseil
Ich hoffe, ihr verzeiht mir, wenn ich das Thema in der Sprache abhandle,
die mir am nächsten ist – in Schweizerdeutsch
und wenn ich trotz des heutigen Tages,
welcher den Menschen, die schon gestorben sind, gewidmet ist, humorvoll bin

die Übersetzung ins Hochdeutsche findet ihr in den Kommentaren
😊


Wenn ich zerscht sterbe
wenn ich denn mues go
dörf jede erbe, was ich hinderlo
Es wüssets die Meischte – ich bin steiriich
und was mit de Stei würd – das s’wär mer nid gliich
drum freuts mi, wenn jede vo euch ein chönnt erbe
eifach im Fall, wenn ICH zerscht würd sterbe

zum Bischpil de Robert wär denn zha

deshalb kommt auch schon die nächste Frage:

Wär stirbt ächt zerscht?

Bim Zmittag im Gschprööch wo’s ums Stärbe goht
und drum, wär die Wält ächt als Erschte verloht
verschreckt euses Dorli grad zimlich fescht:
„I hoff, i bis nid – nid wieder die Erscht!“

Das seits – und leit d’Serviette uf de Tisch
Will’s ebe mitÄsse scho fertig isch
Und während die andre no gmüetlich diniere
isch s‘Dorli luut dänkend am kalkuliere…

„Die erscht bin i gsi, wo s‘Huus het verloh
die erscht, wo druf abe het Chinder becho
die erscht, wo ghürote het und geschiede
s‘nomol probiert und isch ghürote bliibe
Und denn – echli spöter (s‘Dorli lacht)
die erscht, wo me het zur Grossmuetter gmacht
Drum würds mi nid wundre, wenn i scho gli
als erschti äs Urgrossmueti würd si
und gohts e so wiiter, denn fürchte-n-i scho
bin ICH zerscht en Engel und ihr nodisno.“

Doch plötzlich, do strahlts übers ganze Gesicht
Und seit: „Es stoht doch ir biblische Gschicht,
die wo zerscht si, si eventuell
am Ändi die Letschte im Karusell!“
Do lacht hinter ihm de Maa und frogt nätt
ob äs au gern no es Kaffi hätt
„Eh jo,“ seits und luegt in d‘Rundi erstuunt
Jetzt hätts doch no fascht de Dessert versuumt 

Bildquelle: Petra Schuseil

wasserschüüch

S’Dorli isch als chlises Chind
im Schwimmbad fascht vertrunke
ä Maa hets grettet grad no gschwind
sus wärs am Bode gsunke

Sit denn isch es em Dorli gliich
wenns nid is Wasser mues
isch’s heiss
denn sitzt’s am Strand ganz schüüch
und badet sini Füess

Was reimt sich uf „impfe“?

Ich froge mich grad, was reimt sich uf „impfe“
und chume zum Schluss, es reimt sich nur „schimpfe“
und würklich, es schimpfe
grad all wägem impfe
si tüend au enand gar bös verunglimpfe

Am Schluss mues me fürchte, ob Un- oder Gimpfti
es git vor allem Verunglimpfti
wo gnueg hei vom Impfe
müed si vom Schimpfe
Me cha denn nur hoffe, s’goht alles no glimpfli…

Was reimt sich – frag ich mich – auf impfen
ich komm zum Schluss es reimt sich schimpfen
und in der Tat es schimpfen
die Leute gegen und für’s Impfen
am Schluss, ob un – oder geimpft
fühlt sich die Menschheit voll verglimpft
hat die Nase voll vom Iimpfen
ist müde und erschöpft vom Schimpfen

Da kann man nur hoffen, es geht alles noch glimpflich…

Luftmatratze und es Zmorge (Juniverse)

Luftmatratze und Frühstück – auf Englisch übersetzt: Airbed and breakfast, kurz Airbnb.
Mein heutiger Beitrag ist in Schweizerdeutsch. Leider wollte das Wort Airbnb rythmisch überhaupt nicht reinpassen deshalb musste ich es zu Airbb (Erbibi) umwandeln. Verzeiht mir dies und habt viel Spass beim Lesen.
Den letzten Absatz dürft ihr gerne persönlich nehmen, ich freue mich auf einen tollen Gästesommer!

Drüü Luftmatratze und es Zmorge
inklusiv am nöchschte Morge.
isch es günschtigs Agebot
wemme nid is Hotel wott.
Bueche chönne alli Lütt
eifach gschnäll im Internet.
Schlofe tuet me halt am Bode
in dr Stube und am Obe
trinkt me no es Gläsli Wy
und gnüssts, dass me cha zämme si.

Eso het alls sin Afang gno
und hütte stoht ä Firma do
wo wältwiit Unterkünft vermittlet
schlicht als Airb(n)b betitlet

(wägem Reim fallts „n“ anheim)
Aussprache fortan: erbibi

Ich sälber biete mine Gescht
uf Airbb nur s’Allerbescht
Anstatt ufre Luftmatratze
darf de Gascht sich glücklich schätze
ime grosse, warme Bett
im eigne Zimmer hübsch und nett
am Morge früeh erholt z’verwache
während ich tue Zmorge mache

Du dörfsch, als Läser vo mim Blog
eifach bitte ohni Dog (nur wägem Reim)
eimol Gascht und König si
gratis i mim Airbb
am beschte mäldisch dich gli aa
dass ich für dich grad bueche cha.
Wenn denn me als fünf wei cho
hätts au no Luftmatratze do

😂😂😂

das kleine Städtchen Werdenberg im Herzen des St. Galler Rheintales, welches für sich schon einen Besuch wert ist!
Zudem ist Buchs/Werdenberg Ausgangspunkt für viele schöne Ausflüge und Wanderungen in der Umgebung,
in Liechtenstein und Österreich. Wir beherbergen Gäste in Privatzimmern und in einem Studio mit eigenem Eingang.
(kursiv anklicken)
Herzlich willkommen!

s’erschti Mol

S’erschti Mol bruucht echli Muet
s’bruucht de Glaube «es chunnt guet»
Echli Verrucktheit und chli Gwunder
mischt sich under s’erscht Mol drunder
S’erschti Mol isch es probiere
me hofft eifach, s’wird funktioniere
S’erscht Mol – wie so oft im Läbe
goht villicht au chli dernäbe
Doch gar alls foht aa demit
ohni s’erscht Mol chunntsch nid wiit
und überhaupt – isch es nid toll
öppis z’mache s‘erschti Mol?
Egal wies chunnt – öb guet,  öb chrumm
die erschte Mol vergisst me nümm
und wemme denn zum letschte Mol
öppis macht isch’s ohni Groll
d‘Erinnerige an all die Erschte
mached s‘Läbe voll zum Berschte

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?

Schwiige isch nid immer Gold

Manchmal wird das Schweigen zwischen Menschen so laut
dass einer sich die Ohren zuhalten muss


Im Dorli drin schwigts eländ lutt
sit me ihm het gseit
dass me ebe schwiige wett
will mes nid vertreit

Ja, was denn? Was vertreit me nit?
Isch’s öppe d’Wohret, säg?
Derbi wärs aller höchschti Zyt
und s’Gspröch der einzig Wäg

Dr einzig Wäg um sich z‘verstoh
isch d’Tatsach zerscht z‘verträge
dass ein nid s‘Gliiche fühlt wie du
und d’Gfühl – dörf jede säge

Villicht hesch dich no gar nie traut
vo eigne Gefühl z’verzelle
und s’Rede isch dir nid vertraut
au wenn’s no gärn hetsch welle

Doch het e jedes Gfühl en Grund
und jede Grund si Gschicht
drum loss es zue zur rächte Stund
bevor gar alls zerbricht

Irgendeinisch isch es z‘schpoot
und s‘git vom ewig Schwiige
ä Tinnitus wo nüm vergoht
wo immer luut wird bliibe