A git Rosh! En guete Rutsch!

Bald feiern wir Neujahr und in Israel würde das «Rosh Hashana» heissen – der Anfang des Jahres oder wörtlich: «der Kopf des Jahres“.

Auch das Wort «Bereshit» welches wir als erstes Wort in der Bibel lesen und « im Anfang» bedeutet, enthält das Wort «Kopf». Wenn man nämlich die letzten beiden Buchstaben weglässt heisst es «baRosh» und das heisst «im Kopf».

Somit würden wir dann lesen: «im Kopf erschuf Gott Himmel und Erde»

Ist die ganze Schöpfung nun vielleicht doch nur eine Matrix und wir nichts anderes als Gedanken im Kopf eines anderen?

Im Johannesevanglium lesen wir:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Von Anfang an war es bei Gott. Alles wurde durch das Wort geschaffen, nichts ist ohne das Wort entstanden

Also doch, im Kopf fängt alles an! Das Wort entspringt der Denkzentrale im Kopf und wird zur Schöpfung. Selbst, wenn wir nichts weiter tun, als es auszusprechen, hat es das Potential, auszugehen und zu vollbringen, zu was es gesendet ist.
Wow….wenn ich das mal so bedenke, wenn ich die Welt betrachte…..dann bin ich grad mal sprachlos.

Was meint ihr?….vielleicht sollten wir uns für das neue Jahr vornehmen, vermehrt auf unsere Worte und ihre Schöpfungskraft zu achten?!

Und wenn wir uns nun „einen guten Rutsch“ wünschen hat das weniger damit zu tun, dass wir auf einer Schneepiste oder sonst irgendwie ins neue Jahr rutschen wollen, sondern vielmehr hat es mit dem hebräischen Wort «Rosh» zu tun. «A git Rosh» wünscht man sich auf Yiddisch und daraus ist wohl der Ausdruck «einen guten Rutsch» entstanden und bedeutet nichts anderes als ein guter Anfang ins neue Jahr!

Und das wünsche ich uns allen – a git Rosh!
(auch im wahrsten Sinne des Wortes)
Mögen unzählig liebende und wohlwollende Worte unseren Gedanken entspringen, auf dass die Welt eine neue Schöpfung wird!

Bereshit bewakasha!

Im Tanach – das erste Wort 
ist „Bereshit“, so steht es dort
es meint: im Anfang und zuerst
in English würd es heissen „first“

Und so geschah‘s auch bereshit
dass eine Dame namens Brig
in Jerusalem beim suchen
nach Kaffee und feinem Kuchen
die Aroma-Cafe-Kette
für sich als Cafehaus entdeckte 
Dort bestellt man an den Kassen
zahlt – dann wollen sie auch wissen
wie man heisst damit sie dann
laut und durch das Mikrofon
dich rufen können „….’wakasha  (eigentlich bewakasha – bitte)
was du bestellt hast, ist jetzt da!“

Bereshit bewakasha!

Brig sitzt schon ‘ne ganze Weile
und denkt: „Ich hab ja keine Eile
ich werd‘ ein gutes Stündchen bleiben 
und ein neues Verslein schreiben.“

Bereshit bewakasha!

Ab und zu gleitet ihr Blick
zu den Kaffemachern an der Thek‘
„Nun wird’s Zeit,“ denkt sie erstaunt
„Wie lang wird hier Kaffee gebraut?“

Bereshit bewakasha!

Plötzlich dämmert‘s ihr – „oh Shit!
Sagt‘ ich nicht ich heiss Brischit?“
Weil Brig, das konnte jetzt gar keiner
verstehn von denen, auch nicht einer
Auch Brigit war viel zu exotisch
und an der Kasse wurd‘s chaotisch
die Leute standen in der Schlange
den einen ging‘s schon viel zu lange
Da half dann nur noch auf Französisch 
Brischit ja, das war dann möglisch
aber nur, weil man verstand
Bereshit – s‘liegt auf der Hand

Und schon – nicht wirklich bereshit
tönt‘s von der Theke:

Bereshit bewakasha, hakaffe mechake lach!

und  Brischit alias Bereschit 
ging schleunigst hin und nahm ihn mit 🙂

Seither stelle ich mich bei Aroma mit Bereshit vor.
Keine Ahnung, ob es diesen Namen überhaupt gibt.
Ich habe ihn noch nie gehört. Aber eben… alles ist einmal bereshit.
Und der Name gefällt mir 🙂

mit Tanach ist übrigens das alte Testament gemeint

Din Name, HaShem

Den Eigennamen Gottes auszusprechen ist für einen gläubigen Juden undenkbar. Zum einen, weil er nicht weiss, wie er ausgesprochen werden sollte und zum anderen möchte er vermeiden, den Namen Gottes aus Versehens zu missbrauchen.
So ist es im Judentum schon lange Tradition, den Gottesnamen JHWH zu umschreiben, zum Beispiel mit „HaShem“ , „Baruch hu“ oder auch „Adonai“, was auf Deutsch mit HERR wiedergegeben wird.

Die Umschreibung „HaShem“ ist im Judentum sehr verbreitet.  „HaShem“  bedeutet ganz einfach „der Name“ .  Das Wort klingt ebenfalls in noshem/Neshema an, was atmen/Atem oder Seele bedeutet.

HaShem klingt wie:

Gott – der die Seele in jedes Leben einhaucht
Gott – der Atem, der alles lebendig erhält 
Gott – dessen Name in allem wohnt, was ist

Alles was atmet
was Odem het
treit au din Name
in allem was läbt
isch er verborge
und isch doch so klar
nur für eus Mönsche 
unussprechbar
S’git kein wo’nen kennt
wo weiss wer du bisch
und trotzdem bekennt sich 
ALLES, wo isch
zu Dir , zum Läbe
du starche Held
du grosse Schöpfer
vo eusere Welt

Lobet den HERRN, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit, und man lobe den Namen deiner Herrlichkeit, der erhaben ist über allen Preis und Ruhm.
HERR, du bist’s allein, du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel mit allem ihrem Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was darin ist; du machst alles lebendig, und das himmlische Heer betet dich an. Nehemia 9, 5-6

Kadima! Vorwärts in die Vergangenheit

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In der deutschen Sprache sind vorher/vorwärts zwar ähnliche klingende Worte, sind aber nicht miteinander verwandt. Das eine weist in die Vergangenheit, das andere in die Zukunft.
Im Hebräischen klingen kodem/kadima  (vorher/vorwärts)  jedoch nicht nur ähnlich – sie haben dieselbe Wortwurzel  k – d – m und das bei gegenteiliger Aussage!

auch folgende Worte werden mit dieser Wurzel gebildet:

kedumim – Altertum / kadum – altertümlich / kedam – prähistorisch /mitkadmi – vorläufig

kidumFortschritt / mitkadem – fortschrittlich / hitkadem – vorwärtskommen
kidem – vorwärtsbringen

Mir gefällt dieses Wort ausserordentlich. Es macht keinen Hehl aus der Tatsache, dass das Leben ein Kreis ist, der sich irgendwann schliesst. Die Vergangenheit ist immer schon in der Zukunft und das Vorwärtsgehen ist nichts anderes als das Zurückkommen zum Ursprung. Das Leben ist eine grosse Reise, die uns wieder nach Hause führt.

Sollte uns das nicht ermutigen, vorwärts zu gehen?
Ich wünsche dir, dass die Messschnüre deines Lebenskreises weit gesteckt sind, dass dein Los auf guten Boden fällt und Liebes und Gutes immer mit dir ist. Kadima!
😉 

zur Geburt von Tirza Liora

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Der Name Tirza ist ein weiblicher biblischer Name, und eine der fünf Töchter von Tzelofhad, die dafür bekannt wurden, dass sie das Erbe ihres Vaters im Land Israel erbten, weil sie keinen Bruder hatten. Der Name Tirza symbolisiert eine Verbindung zum Buch der Bibel und zum Land Israel (Bamidbar 26:33). Die Wahl dieses Namens spiegelt die Affinität der Eltern für das Land Israel und ihr Bestreben wider, dass ihre Heimat einzigartig, originell und initiativ sein wird.
Tirza (hebräisch תרצה), ist eine antike Stadt nahe Samaria in Israel . Sie wird mehrfach in der Bibel erwähnt und wird mit dem heutigen Tell el-Far’ah identifiziert.
Die Stadt lag ca. 9 km östlich von Samaria, wurde als bemerkenswert für ihre Schönheit bezeichnet und war Hauptstadt des israelischen Nordreiches bis zur Zeit Königs Omri (Quelle: Wikipedia)

Tirza ist unser fünftes Enkelkind, über welches wir uns unendlich freuen!

Tirza (hebräisch)
„Gegenstand des Wohlgefallens“
„die Schöne“
„das Wunschkind“
Anmut, Lieblichkeit, Wonne

Liora (hebräisch)
Mein Licht, Glück

wo Gott hockt

So wie uns der Kompass auf der Karte zeigt, wo wir uns befinden und welche Richtung wir gehen müssen, so ist unser Gewissen der innere Kompass, welcher uns im Leben hilft, den richtigen Weg einzuschlagen.

Im Hebräischen werden beide Worte Kompass und Gewissen aus derselben Wortwurzel gebildet. Aber auch das Wort Norden kommt aus der gleichen Wortfamilie, so wie auch die Worte verborgen und Code (siehe Liste unten)

Nun gibt es im Alten Testament mehrere Bibelstellen, die den Eindruck erwecken, Gott würde im Norden wohnen. Natürlich kann das niemand beweisen.  Aber nehmen wir mal an, es ist so und Gott wohnt im Norden.
Aber wo ist denn dieser Norden genau? Irgendwo hinter den Sternen über dem Nordpol? Wir wissen es dennoch nicht. Niemand hat den Ort je entdeckt. Er bleibt verborgen.
Doch wenn Norden und Gewissen ein und dasselbe Wort sind, dann wohnt Gott ja auch in unserem Gewissen. Dann ist er jedem von uns ganz nahe.

Und wenn Gott Liebe ist, dann erahnen wir auch bereits den Code, mit welchem wir sein „in uns sein“ offenbar werden lassen können. Alles klar?

Wolltest du nicht schon immer mal einen Code knacken? Na dann… auf gehts, Kompass ausrichten und los!

Alles Liebe
Brig

und ja… aus derselben Wortwurzel stammt das Wort tsafan – verbergen oder auch was die Zukunft bringen wird! Jetzt möchte ich doch mal wissen, wo dieser Norden ist…

 

von der hebräischen Wortwurzel Tsadi – pe – nun werden folgende Worte gebildet:

Matspen / Kompass
Matspun / Gewissen
Tsafon / Norden
tsafun / verborgen
Tsofen / Code
tsafan / verstecken / was die Zukunft bringen wird

Jesaja 14, 13
Und du, du sagtest in deinem Herzen: „Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden.
Ich will hinaufsteigen auf Wolkenhöhen, dem Höchsten mich gleichmachen.“

Hiob 37,22
Und jetzt sieht man das Licht nicht, das durch die Wolken verdunkelt ist; aber ein Wind fährt daher und fegt den Himmel rein.
Aus dem Norden kommt ein goldener Schein, um Gott ist furchtbare Hoheit
Den Allmächtigen – ihn erreichen wir nicht, den Erhabenen an Kraft

 

 

Wo ist dein Schatz?

Niemand kann zwei Herren dienen
entweder er wird den einen hassen und den andern lieben,
oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten.
Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon
Matthäus 6,24

 

Mammon  leitet sich ursprünglich vom aramäischen Wort    (aman) אמןdas, worauf man vertraut oder  ממונה(mamona) Besitz ab. Heute wird der Ausdruck Mammon eher abschätzig für Geld verwendet. Das hebräische Wort für Geld ist כסף (kesef ) und bedeutet Silber.
Von der gleichen Wortwurzel wird auch das Verb כיסף (kisef) gebildet, welches sich sehnen bedeutet. Kesef kann auch als ke’saf gelesen werden und heisst dann „wie eine Türschwelle
Ist auch noch interessanter Gedanke, finde ich.

Geld und Besitz – das, worauf der Mensch vertraut und wonach er sich sehnt?
Geld – die Türschwelle zu….?

Kein Wunder hat Jesus im neuen Testament vor dem Reichtum gewarnt. Er meinte damit nicht den gesunden Umgang mit Geld, sondern er sprach von der Sehnsucht und der Gier des Menschen nach Reichtum und davon, dass er die Menschen in trügerischer Sicherheit wiegen lässt. Jesus wollte den Menschen eine ganz andere Währung ans Herz legen – das Vertrauen in Gott. Wer auf Gott zählt, ist gut beraten. Gott ist die Währung, die sich in Wahrheit bewährt, dann, wenn alle anderen Währungen ihren Wert verlieren. Soviel höher der Himmel über der Erde ist, soviel beständiger ist Gottes Währung als jede Irdische. Der Reichtum, der dem Menschen durch Gott zufällt ist unermesslich und stillt jede Sehnsucht über den irdischen Tod hinaus in alle Ewigkeit.

Ich wünsche dir, dass du mit himmlischem Reichtum gesegnet bist.

 

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden
da sie die Motten und der Rost fressen und
da die Diebe nachgraben und stehlen

Sammelt euch aber Schätze im Himmel,
da sie weder Motten noch Rost fressen und
da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen
Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz
Matthäus 6, 19-21

 

 

 

versöhnen / to reconcile / lehitpajes (להיתפייס)

to reconsile in Hebrew means:
„lehitpajes“ – it comes from „peace“
but „peace“ in Hebrew means „shalom“
and is the word where „pay“ comes from
„leshalem“ – „to pay for peace“
where there is none, that’s what it says!

Therefore, if there is a thing
which seperates and is between
between your brother, between you
He is hurt, you might be too
There’s the question…
Who can pay?
Who is gonna make a way?
If everyone – that would be best
could take a part and share the cost
to win it all, and guess…?
this means the word „lehitpajes“

vom Glauben abfallen

 

Die deutschen Redewendungen  „vom Glauben abfallen / sich abwenden“ und „sich bekehren“ sind negativ behaftet, würd ich jetzt mal sagen. Für eine Glaubensgemeinschaft ist unter Umständen einer, der sich vom Glauben abwendet oder dessen Grundsätze in Frage stellt, ein Abgefallener, ein Abtrünniger, der verloren geht. Und für einen überzeugten Atheisten mag jemand, der sich zu einem Glauben bekehrt halt ein armer Tropf sein, der im Leben nicht mehr alleine zurechtkommt und nun Trost bei Gott sucht. Es ist lustig, dass ich, je nachdem mit wem ich rede, schon mal ein verlorenes Schaf oder eben ein armer Tropf bin. Ja, was bin ich denn nun?
Im Gegensatz dazu gefallen mir die hebräischen Redewendungen sehr gut, welche nämlich zum Ausdruck bringen, warum sich jemand vom Glauben abwendet, bzw. dazu bekehrt:

  לצאת בשאלה latset beshe‘ela – mit einer Frage ausziehen  (sich abwenden)   להזור בתשובה lachzor betshuva* – mit einer Antwort zurückkehren (sich bekehren)

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nach dem Woher und dem Wohin, ist es natürlich, ja sogar notwendig, dass wir Fragen haben, dass wir Dinge in Frage stellen, wir müssen unter Umständen „ausziehen“ um Antworten zu finden. Das bedeutet nicht, dass wir abfallen, sondern dass wir uns auf den Weg machen. So gesehen können wir einander nur ermutigen dazu und darauf vertrauen, dass  jeder auf seiner Reise Antworten finden wird. Wie schön ist es dann, unterwegs anderen Wanderern zu begegnen, die auch Fragen haben (oder Antworten) und eine Meile oder zwei mit ihnen zu gehen?

Natürlich ist es nicht immer so, dass man alle Antworten bekommt und es werden sicher neue Fragen auftauchen. Manche Fragezeichen muss man auch stehen lassen können. Womöglich findet sich die Antwort erst auf dem Weg nach Hause. Und dann habe ich mir auch überlegt, wie es denn wäre, wenn das Leben selbst ein „Auszug mit Fragen“ ist und das Sterben nichts anderes, als die „Rückkehr nach Hause“? Sind wir nicht alle Pilger auf Erden?

Wer von Herzen sucht, der wird finden. Ich wünsche dir Mut auszuziehen, um hoffentlich mit Freuden (und mit Antworten) nach Hause zu kehren

liebe Grüsse Brig

Ausziehen

* tshuva heisst auch Reue, demnach heisst „lachzor betshuva“ auch mit Reue zurückkehren, umkehren. Mir gefällt aber meine Auslegung im Hinblick auf das Ausziehen mit einer Frage fast noch besser.