wenn’s brenzlig wird

Folgende Ereignisse habe ich schon vor vielen Jahren in Gedichtform festgehalten. Die Verse sind dichterisch nicht ganz korrekt und meine Person darin schon gar nicht. Seit jenen Tagen aber versuche ich mich zu verbessern, auch poetisch… 

Unsere Mama

Wenn‘s brenzlig wird rennt sie davon
Götz und Kinder wissen‘s schon
Einmal fast das Haus plodiert
Mama weit weg galoppiert
mit Schrei und Zetzen
Kinder vergetzen
Jemand hat ihr in der Nacht
am Telifon halt Angst gemacht
hat gesagt, sie wär ein Schuft
das Haus flög deshalb in die Luft
Später kam die Polizei
Mama traut‘ sich wieder hei
die Kinderschar im Bette liegt
keines hat was mitgekriegt
war alles nur bös inszeniert
und Mama hat sich fest geniert 

Und einmal hat die Erd gebebt
und die Mama – schaut nur, seht!
Flieht aus dem Haus und lässt zurück
die Kinder, Götz! Ihr ganzes Glück!
Später erst, da prüft sie scheu
ob alles noch wie vorher sei
jaja, sie schlafen alle noch
keiner hat den Tod geroch
nur die Mama, sie riecht immer
findet alles immer schlimmer
wie oft hat sie sich schon gerettet
wo Friede war und all‘s gebettet

 

Sunntigsschuel

Dita isch gärn z’Chile gange
scho wo si chli isch gsi
sie het sich gfreut und afe blange
wär nur d’Wuche schnäll verbi!

Am Sunntig denn zur Chile’n ufe
het ihres Härzli ufgregt gumpt
sie het glache, müesse schnufe
und het vor Freud es Liedli gsummt

Churz druf ab, ir Sunntigschuel
d’Chind sind alli scho im Saal
isch näb de Lehrerin en Stuehl
grad no frei – so genial!

Und Dita isch mit frohem Härz
die ganzi Stund derbi
si wär am liebschte- s’isch kei Scherz
bis Zobe spoot dört gsi
 
D’Lehrerin, am Schluss vor Stund
het – will si lieb sind gsi
es Gschänkli gha für jedes Chind
es Bild zum heime neh

Es Bild vor Gschicht, wo me het ghört
vor Bible und vo Gott
vo Jesus wo als guete Hirt
s‘Bescht für d’Mönsche wott

Dita het de lieb Gott gliebt
grad wäge dene Gschichte
und wäge der Frau Lehrerin
das tuet si hüt no brichte

Kirche Bubendorf

de Dita ihri Chile, wo anno 1974 abgrisse worde isch
http://www.geschichte.bl


min erschte Flug

DSC00504 (Medium)

Mit fünfi bin i s‘erscht mol gfloge
und ha abegluet uf d‘Wält
mit em Mami wiit wiit obe
han i Städt und Dörfer zellt 

D’Tschduwardess, die liebi Frau
het mer Farbstift und Papier
Orangesaft und Tchipsli au
uf’s Tischli gstellt am Platz bi mir

I weiss no guet und wie’s isch gsi
und wieni gstuunet ha
d’Hüüser, d‘Stroose, alli chli
und druff hets Spielzügauti gha

Obwohl, so ganz verstande
han i die Reis jo nid
und dass mer denn sind glande
goht ir Erinnerig zwiit

Es isch mir aber bliibe
de bsunders schöni Flug
Ich und s’Mami si go fliege
nach Gänf und wieder zrugg

Sit denn si füfzig Jahr vergange
j
etz sitz i drin im Autobus
näbe mir isch mini Mame
mir sind schon bald am Airport dus

Ich bin‘s jetzte, wo tuet luege
sie ar Hand zum Flugzüg bringt
dass ihre wohl isch und tuet füege
u
nd euses chline Reisli glingt

S’Flugi isch scho bald druf abe
mit eus in Süde unterwägs
dass mir zwöi das nomol erläbe
das freut mi halt wie lätz

S’Mami gseht scho nüme guet
drum tue n‘em alles brichte
vom Flugzüg, wemme useluegt
und was me alls chan sichte

Hoch ob de Wulche dänk i zrugg
zrugg an die ville Jahr
mit ihre bis zum erschte Flug
e Gschicht –  ganz wunderbar

für mis Mutti zum Muettertag

DSC00365 (Medium)


uf em erschte Bild bin i mit em rote Mänteli a de Hand vom Mutti

 

de erschti Priis

Min Unggle het en Schiilift gha
am Hügel näb sim Huus
i bi damals nones Chind
es schüchs gsi und es chlis

Fahre hani zwar scho chönne,
breit und beinig uf de Schii
aber bim e Renne gwünne
wär ganz und gar unmöglich gsi

Das hani gwüsst woni verstohle
de Gschänklitisch bestuunet ha
für all wo starte hets döt Priise
schön und wunderbari gha

 Eine het mer bsunders gfalle
aber ebe…s’isch wie s’isch
dä wo gwünnt wird ohni Zwiifel
grad DAS Gschänkli neh vom Tisch

Es isch es Taschelämpli rot
es runds gsi und mit chline
wienes Mariechäferli
mit schwarze Pünktli fine

No nie hani es sones härzig
Tierli gseh zum lüchte
genau das wärs woni grad jetz
zum glücklich si no brüüchte 

Es het mi gwüss grad animiert zum
schnäller si denn je
und so guet is halt ha chönne
bin i abe ufem Schnee

Gnützt hets aber gar nid vill
uf de Lischte wiit wit hinde
jo, die Letschti bini gsi
die Letscht vo allne Chinde

De Unggle het mi denne tröschtet:
„Lueg es het doch gwüss
au für di es chlises Gschänkli
zum Bispil dört die feine Nüss!“ 

De Tisch isch fascht scho abgruumt gsi
won i bi zuenem cho
und gseh – ungläubig- s’Chäferli
de bescht Priis lit no do!

Ganz verläge han en gno
unds nid so rächt verstande
dass niemer, keine usser mir
das Lämpli kuul het gfunde

Sicher ischs en Irrtum gsi
drum hanis schnäll versteckt
villicht hätt ein im nach hinein
de Irrtum no entdeckt 

Wo’s dunkel gsi isch a däm Obe
het es überglücklichs Chind
dihei im Bett under de Decki
mit em Chäferlämpli gspillt

und so zu sich sälber gseit
was kümmeret mich e Lischte
niemert weiss es aber hüt
hani gwunne uf de Pischte

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Souvenir

Die chlini Dita stoht verlore

im Lädeli grad näbedra

vom Ferielager i de Bärge

und luegt die schöne Sachen a

 

Am liebschte würd sie heime fahre

s’Lager, das isch nüt für si

gäb‘s nid das Maitli, wo si plooget

wär‘s villicht no andersch gsi

 

S‘Lädeli isch wien‘en Troscht

mit sine schöne Sache

und Dita weiss denn plötzlich au

was sie chönnti mache…

 

Ich chauf mir doch es Souvenir

vo mim Feriebatze

und Eis für alli, wo dihei

das würdet‘s sicher schätze

 

Natürlich längt das Gäld nid wiit

nur grad für’s Murmeltier

es bitz enttüüscht drückt si’s an sich

du Chlises – ghörsch jetzt mir.

 

Am Obe nimmt sie alle Muet

goht und frogt de Leiter

„chasch du mir nid…?“

„doch doch, ich chan

es bitzeli chan i“, seit er

 

Jede Tag chauft Dita jetzt, 

im Lädeli es Gschänkli

am Obe sitzt si gwöhnlich denn

bim Leiter uf em Bänkli

 

Und de git ihre immer wieder

no en Batze druf

bis eines Tages meint er denn

„Maiteli, jetzt isch Schluss!“

 

Schluss isch‘s au mit Lagerläbe

Dita isch so froh

d’Gschänkli het si alli packt

d‘Eltere sind scho do

 

Fröhlich seit sie jedem „tschüss“

jetzt cha si wieder lache

und dihei – was werdet‘s ächt

für grossi Auge mache?

 

Wenn Dita denn us ihrem Sack

die schöne Gschänkli nimmt

und jede vor Familie

vo ihre eis bechunnt?

 

De Vati ladet d‘Koffer uf

„hesch au nüt vergässe?

Mir wei fahre,“ seit er denn

„und nöime no go ässe.“

 

Dita isch versöhnt mit sich

es isch doch ganz guet gloffe

do chunnt de Lagerleiter no

und sait:

„Ei Rächnig wär no offe…“

16016959 - cute ground squirrel in banff national park, canada

Bildquelle: https://de.123rf.com/

 

 

Trottinett

Ganz stolz fahrt mit em Trottinett
die chlini Dita, will si wett
für s‘Mutti Milch go hole go
und sie weiss – sie cha das scho

de Weg isch zwar scho no chli wiit
vill wiiter as de Chindsgi liit
und drüü Liter, s’isch z‘ bedänke
sind no schwer, wemme mues länke!

Will s’Chessi, wo am Länker hangt
ebe uf all Site schwankt
chunnt’s genauso wie’s mues cho
Dita loht de Länker go

s‚Trotti fahrt nämlich bereits
am Rand in d’Rinne und denn leit‘s
das arme Chind samt Milch und Trotti
ab uf d‘Stross und das gseht s’Lotti

Sie gseht, wie Dita brüelt und d’Träne
abe rinne, s’sich e Szene!
D‘ Milch rinnt au, das arme Chind,
wer isch es jetzt, wo Milch hei bringt?

s’Lotti chunnt scho usem Huus
sie isch au Muetter, si chunnt druus
schnäll hilft si em Chind uf d‘Bei
und drückt ihm Gäld in d’Hand, es sei,

seit sie, doch nid so schlimm
das cha passiere, chumm, do nimm
de Batze und gang gschwind nomol
me füllt dir s’Chessi wieder voll

Dita nimmt no ganz benomme
S‘Chesseli und s’Trotti zämme
und luegt ganz schüüch zur liebe Frau
d’Frau, die lacht… und Dita au

19352387 - kids play theme

Bildquelle: https://de.123rf.com/