Was im Innern lange staut
kommt irgendwann mal unverdaut
meist im Bogen
hoch geflogen
so, dass es dann allen graut
Besser wärs, wenn man sich traut
beizeiten miteinander schaut
wo die Wogen
gerne toben
bevor sich was zusammen braut
Autor: brigwords
am Tisch
Der Vater tat willig dem Kinde kund
was Anstand und gute Manieren sind
Es horchte begierig
doch war es noch schwierig
ihn zu verstehen bei vollem Mund
Menschen, die mir sagen müssen
Menschen, die mir sagen müssen
was ich tun und was ich lassen
haben selbst sich einen krassen
Lebensstil verpassen lassen
den im Grunde sie tief hassen
Denn freie Menschen sind gelassen
können auch die andern fassen
ohne Druck sich anzupassen
Diese sind’s, die selbst in Massen
als echte Menschen nicht verblassen
Traum vo dr Erkenntnis
Gott hett hütte i de Nacht
bim Dorli churz es Bsüechli gmacht
und hett ihm gseit: „Los emol zue,
ei Sach git mir eifach kei Rueh.
Es goht um d’Schöpfig – weisch, de Bricht,
in Wohrheit isch es nur ä Gschicht.
Es het vor Adam und sir Frau
scho Zyte geh und Mönsche au.
I ha dr das nur welle säge
und dass di nid verchopfsch drwäge.“
S’Dorli het drab scho chli gschmunzlet
doch plötzlich hett es d’Stirne grunzlet,
denn uf eimol wird ihm klar,
wie tüüf die Botschaft und wie wahr.
Am Änd isch’s anders, als mer meine
und wüsse tuets jo eh e keine.
Nur – isch wäge däm die Gschicht
nid eifach falsch, sie het scho Gwicht.
Zwüsche de Ziile stoht vill meh
als me grad eso cha gseh
Das het jetzt s’Dorli welle säge, und ja
verchopf die ruhig chli drwäge
verchopfe – sich zuviel Gedanken machen
S’Dorli und sini Tierli
S’Dorli findets gar nid nett
jedi Nacht elei im Bett
drum schloofts mit villne Tierli ii
um z’Nacht nid ganz eleini z’si
Chüssi hets au meh als eis
uf em Bett wie ime Kreis
und äs zmitts drinne träumt wie immer
es chiem si grossi Lieb is Zimmer
würdi Tier und Chüssi büschele
und näbe ihns sich häre kuschele
Chüssi – Kissen
chiem – käme
büschele – ordnen