möcht amigs verschwinde….

Möcht amigs verschwinde
eifach devo
mich ine verchrüüche
irgendwo
Am Liebschte grad jetzt
während i schriibe
mich löse vo allem
und i-lah-verliibe
vom Wort
und zum Wort
zur Gschicht möcht I wärde
Wär will, cha si läse -
und tschüss, liäbi Ärde
Ach, wär’s nur so eifach
me chönnt eifach go
ohni bi andre 
en Schmärz z’hinterlo
Ach, gäbs gar kei Trennig
und gäbs au kei Zyt
me chönnt wieder zrugg cho
s‘wär alls nid so wiit
Und gäb‘s nur es „Jetzt“
und nüt wär vergange
Kei Mönsch müsst meh brüele 
vor luuter Blange…

Sehnsucht am Abend

I möcht mi i de Dämmrig wiege
vom liise Wind mi chli la biege
wie uf de Fälder d’Summerblueme
Rot isch d’Farb, woni wett tröime

Tröim vo Glück und vo de Liebi
vome n’Ort wo ni sus nie bi
woni sicher und geborge
pfüsele cha bis morn am morge

Zwack en ab!

Schweizerdeutsch ist eine lustige Sprache und manchmal auch etwas hart in der Aussprache – besonders das CK, das CH und das ÄHHH sind charakteristisch für das Schweizerdeutsch und werden oft humorvoll imitiert. Manchmal werden sie sogar als «barbarisch» bezeichnet, aber sie sind Teil des Charmes dieser Sprache.

Läck,
wohär chunnt jetzt da Fläck?
Oder isch’s am Änd en Zäck
oder nur en Dräck
wo chläbt…?
Oh nei, es läbt!
Es het jo Bei!
Hänsu! Bring Pinzette!
Stärnefeufi Goppestei!
Muess das si än Zäck am Bei!
Zwack en ab
Gohts? Chaschs elei?

(Natürlich nid,
hätt chönnte wette!)

Nei! De Chopf! Er isch no dinne!
Hänsu, Gopf!
I chum no z’spinne
hättsch en tiefer griffe sette!

Lueg,
jetzt wird’s scho rot drumume
du chlemmsch mi mit däm Zängli numme!
Autsch!!!

Jetzt hesch en glaub verwütscht
zwüschem Zängli zämedütscht!

Nei aber au, das arme Viech!
Jä nu,
im Grund gno isch‘s mir gliich
weiss de Gugger was de Zwäck
isch vo some Gruselzäck

🪳🪳🪳

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mol ganz elei…

S'Läbe isch eifach 
wiit wäg vo dihei
vom Alltag ewäg si
mol ganz elei

Zyt isch nid wichtig
s'Wätter grad richtig
dörf mi lo hange
dörf chli entspanne
am Meer und am Strand

Und wieni so luege - zum Horizont

do dänkeni: Nu,
wo isch mis Land?
Wo si mini Mönsche
und wo bisch du?

Jetzt würd i mir wünsche
du wärsch au bi mir
i lehnti min Chopf ä chli aa bi dir
chönnt's mit dir gnüsse
d'Auge schlüsse
und dänke:

S'Läbe isch schön
wiit wäg vo dehei
mit dir, du min Liebä
mol ganz elei

Tränesäck

Wieder mal ein schweizerdeutsches Gedicht für alle, die es gerne urchig haben…

S’Dorli liidet wenn’s am Morge
chum isch’s wach in Spiegel luegt
„Nei au!“ dänkts und äs het Sorge
wie’s in 10 Johr usgseh tuet!

Es stört sich a sim müede Blick
obwohl’s doch wach si wett
und dass es dicki Tränesäck
unter de Auge hett

Leider isch’s scho Johre so
und jedes Johr wirds schlimmer
kei Mittel mag dem Makel bcho
kei Cremä – was au immer

„Ich glaube bald,“ seits, „es isch gschiider
ich mach ä Schönheitsopration
und straffe doch die schlaffe Lider
denn gfall mer wieder und bi schön!“

Mit der Idee am gliiche Tag
isch’s zume Fründ no gange
und het ihm sini ganzi Plag
verzellt und sis Verlange

Er hets verstande und sich gfreut
dass ER do chan beroote
und s’Dorli hets gar nie bereut
will er het ihm verrote

dass äs nur öppis straffe muess
nur sis sälbschtbewusste Si
wer weiss, wies use chiem am Schluss
wär gäb ihm Garantie?

Wenn äs würd d’Auge lifte lo?
Nei,  behüet au Gott!
Äs sig so hübsch und gnau eso
isch äs, wien er ihns wott 

Mei, het das em Dorli gwohlet
liebi Wort, das tuet so guet
sini Sorg isch abedrohlet
wie ne Stei vom Härz und furt!

Sithär lueget mängisch bedi
zäme ine Spiegelwand
Är seit: „Pass uf, als Spiegel red i
du bisch die Schönscht im ganze Land!“

Wenn ich zuerst sterbe

Zwei Gedichte als Beitrag zur November Blogaktion von Petra Schuseil
Ich hoffe, ihr verzeiht mir, wenn ich das Thema in der Sprache abhandle,
die mir am nächsten ist – in Schweizerdeutsch
und wenn ich trotz des heutigen Tages,
welcher den Menschen, die schon gestorben sind, gewidmet ist, humorvoll bin

die Übersetzung ins Hochdeutsche findet ihr in den Kommentaren
😊


Wenn ich zerscht sterbe
wenn ich denn mues go
dörf jede erbe, was ich hinderlo
Es wüssets die Meischte – ich bin steiriich
und was mit de Stei würd – das s’wär mer nid gliich
drum freuts mi, wenn jede vo euch ein chönnt erbe
eifach im Fall, wenn ICH zerscht würd sterbe

zum Bischpil de Robert wär denn zha

deshalb kommt auch schon die nächste Frage:

Wär stirbt ächt zerscht?

Bim Zmittag im Gschprööch wo’s ums Stärbe goht
und drum, wär die Wält ächt als Erschte verloht
verschreckt euses Dorli grad zimlich fescht:
„I hoff, i bis nid – nid wieder die Erscht!“

Das seits – und leit d’Serviette uf de Tisch
Will’s ebe mitÄsse scho fertig isch
Und während die andre no gmüetlich diniere
isch s‘Dorli luut dänkend am kalkuliere…

„Die erscht bin i gsi, wo s‘Huus het verloh
die erscht, wo druf abe het Chinder becho
die erscht, wo ghürote het und geschiede
s‘nomol probiert und isch ghürote bliibe
Und denn – echli spöter (s‘Dorli lacht)
die erscht, wo me het zur Grossmuetter gmacht
Drum würds mi nid wundre, wenn i scho gli
als erschti äs Urgrossmueti würd si
und gohts e so wiiter, denn fürchte-n-i scho
bin ICH zerscht en Engel und ihr nodisno.“

Doch plötzlich, do strahlts übers ganze Gesicht
Und seit: „Es stoht doch ir biblische Gschicht,
die wo zerscht si, si eventuell
am Ändi die Letschte im Karusell!“
Do lacht hinter ihm de Maa und frogt nätt
ob äs au gern no es Kaffi hätt
„Eh jo,“ seits und luegt in d‘Rundi erstuunt
Jetzt hätts doch no fascht de Dessert versuumt 

Bildquelle: Petra Schuseil

wasserschüüch

S’Dorli isch als chlises Chind
im Schwimmbad fascht vertrunke
ä Maa hets grettet grad no gschwind
sus wärs am Bode gsunke

Sit denn isch es em Dorli gliich
wenns nid is Wasser mues
isch’s heiss
denn sitzt’s am Strand ganz schüüch
und badet sini Füess

Was reimt sich uf „impfe“?

Ich froge mich grad, was reimt sich uf „impfe“
und chume zum Schluss, es reimt sich nur „schimpfe“
und würklich, es schimpfe
grad all wägem impfe
si tüend au enand gar bös verunglimpfe

Am Schluss mues me fürchte, ob Un- oder Gimpfti
es git vor allem Verunglimpfti
wo gnueg hei vom Impfe
müed si vom Schimpfe
Me cha denn nur hoffe, s’goht alles no glimpfli…

Was reimt sich – frag ich mich – auf impfen
ich komm zum Schluss es reimt sich schimpfen
und in der Tat es schimpfen
die Leute gegen und für’s Impfen
am Schluss, ob un – oder geimpft
fühlt sich die Menschheit voll verglimpft
hat die Nase voll vom Iimpfen
ist müde und erschöpft vom Schimpfen

Da kann man nur hoffen, es geht alles noch glimpflich…