Ahnen

Hast du
eine Ahnung
von deinen Ahnen?
Kennst du
sie alle mit Namen?
Ihre Familien und ihre Fahnen?
Wann sie gelebt,
in welchem zeitlichen Rahmen?
Weisst du
woher sie kamen
auf welchen Bahnen?
Ob manche wohl eine schiefe
oder sich gleich
das Leben nahmen?

Hast du
jemals erfahren
wer sie waren?
Was sie beruflich unternahmen?
Waren sie Freie?
Herren?
Waren sie Untertanen?

Kannst du
erahnen
die Dramen
die damals waren?
Und gibt es solche
die dich ermahnen?

Weisst du
von welchem Samen
du…?

Was wirst du
bewahren
von dem was du weisst
von deinen Vorfahren?

Meine Ururgrosseltern väterlicherseits
Johannes und Karolina
sie hatten 18 Kinder!

Eines von ihnen war Emma, meine Urgrossmutter
Sie arbeitete tagein tagaus als Posamenterin (Seidenbandweberei)
am Webstuhl, derer ganze drei in der grossen Stube standen
Für 10 Stunden pro Tag gab es 10 Fränkli
Mein Vater erzählt, dass sie als Kinder oft mithelfen mussten

Mein Grossmutti mütterlicherseits
Sie hatte 10 Kinder gross gezogen, 2 Webstühle bedient.
Der Grossvater war Alkoholiker und starb bevor ich geboren wurde.
Jahrelang musste sie ihr Gesicht verbinden, da sie an Hauttuberkulose litt
Die letzten fünf Jahre ihres Lebens durfte sie bei uns verbringen.
Ich erinnere mich gerne an ihre fröhliche Art, und dass wir mit ihr gesungen haben
Noch sehe ich sie vor dem Lavabo sitzen mit ihren langen schneeweissen Haaren, die ich immer gerne gekämmt habe.
Meine Mutter sagte dann oft: Vor einem grauen Haupte sollst du aufstehen und vor einem weissen Haupte niederknien.


14 Kommentare zu „Ahnen

  1. Wunderschöner Beitrag. Ich befasse mich auch viel mit solchen Themen, doch mein eigener Stammbaum ist knapp bestückt, so wenig Wissen noch vorhanden und die Nachforschungen kosten gleich schon am Anfang Geld. Mal schauen ob ich noch etwas mehr herausfinden kann.

    Gefällt 1 Person

    1. danke vielmals für deinen Kommentar. Warum kostet das Nachforschen Geld? Sind die Archive nicht allen zugänglich? Ich erinnere mich, dass ich da mal war und nach den Vorfahren meiner Mutter gesucht, aber nicht, dass ich etwas dafür bezahlt habe

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      1. Ja, das kostet ab der ersten Auskunft. Hab sogar extra mal einen Vortrag besucht und verschiedene genealogische Veranstaltungen um vielleicht andere nutzbare Quellen und Vorgehensweisen zu finden.

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  2. Meine kann ich leider nur bis 1756 zurück verfolgen.
    Die Kirchenbücher fielen kurz davor einem Brand zum Opfer.
    Lt. der siebenbürgischen Geschichte sollen meine Vorfahren das Land im 13. Jahrhundert – hauptsächlich aus der Moselgegend kommend – besiedelt haben.
    Tatsächlich ähnelt die Sprache der Siebenbürger sehr stark der Luxemburgischen.

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  3. Mein Großvater väterlicherseits hatte einst unseren Stammbaum bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt. Die Daten hat er sich aus alten Kirchenbüchern gesammelt. Ich habe diesen Stammbaum in einer Rolle in meiner Truhe liegen… Unser Ursprung liegt in Marienbad.
    Mütterlicherseits komme ich aus dem heutigen Polen und es geht wohl auch noch nach Ungarn. Mein Großvater ist musizierend (Geige und Schifferklavier) herumgezogen – vor dem Krieg.
    Es ist immer gut sich an die eigenen Wurzeln zu erinnern. So gesehen, sind wir alle Gast in dem Land, in dem wir leben.
    Danke dir für den Anschubser sich an die Ahnen zu erinnern…

    Gefällt 3 Personen

  4. Einfach und dramatisch, die Leben der Vorfahren. Kinderreiche Familien. Das war eine Art Rente der einfachen Leute. Kein Kindergeld, keine Sozialleistungen. Das kann sich heutzutage niemand mehr vorstellen.
    Danke für Deine Familienschilderung. Man muss den ‚Hut ziehen‘ vor allen!

    Meine Verwandtschaft kann ich bis ins 18. Jahrhundert nachvollziehen. Ostpreußen, Hunsrück und Mosel waren die Gebiete meiner Ahnen. Großbauern und Pferdezucht. Ich wäre gerne Bäuerin geworden. Aber ich klage nicht über mein Schicksal, sondern bin dankbar für jede Stunde.

    Liebe Grüße, Gisela

    Gefällt 1 Person

      1. Danke für das tolle Kompliment, liebe Brig. Unter meinen Ahnen gab es keine Dichter. Aber ich habe von Ostpreußen eine gewisse Mystik geerbt und fühle mich von jeher mit dieser Seite verbunden. Liebe Grüße, Gisela

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  5. Ich weiß wo sie herkamen, meine Ahnen …
    Das gibt mir das Gefühl zu wissen, wo ich her komme …
    Um die Jahrhundertwende, die davor 😉 kamen sie aus Ostpreußen ins Ruhrgebiet …
    Die weitere Familien Geschichte die typische, eine klassische Ruhrpott Grschichte …
    Zechen Siedlung …
    Die Wende kam mit meinem Großvater auf einem Bein aus dem Krieg zurück … da ging es nicht mehr unter Tage, sondern hinauf ins Büro …
    Als Kinder saßen sie beim Essen noch auf der Treppe, meine Großeltern, weil es für so viele Kinder keinen Platz am Tisch gab …
    Ich sehe die Bilder, habe eine Vorstellung davon, wo ich her komme …
    Das gibt mir ein Gefühl des Eingebunden Seins in den Lauf der Welt

    Gefällt 2 Personen

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