Wie oft
bin ich zurückgekommen
Sehnsucht
dass ich doch
noch Heimat fände
und jedes Mal
bin ich benommen
umgekehrt
in meine Welt
dort in der Fremde

Leben berührt – Gedichte und Geschichten
Wie oft
bin ich zurückgekommen
Sehnsucht
dass ich doch
noch Heimat fände
und jedes Mal
bin ich benommen
umgekehrt
in meine Welt
dort in der Fremde
In mein Herz bist du gesunken
wie eine Perle
wie ein teurer Diamant
Wenn du es willst, dann lass dich trunken
mit mir hinab
bis auf des Herzens Grund
wo schlummernd meine Träume wiegen
der Allerschönste
wird er jemals auferstehn?
Wenn du es bist, ruf ihn ins Leben
sprich nur ein Wort
und er wird uns geschehn
Wer jemandem unabsichtlich ein Leid antut
und es tut ihm dann nicht leid
der ist ein Leider in der Tat
So ist es leider
De Feufer und s‘Weggli
beides goht nid
und nimmt‘s eine doch
het en Andere nüt
Mängisch dunkt‘s mi
uf dere Wält
isch das s‘ einzig Ziel
me will s‘Brot und au s‘Gäld
Wie wär‘s denn Lüüt
wenn mir würde teile
alli hetted
es würd öppis heile
Mir wäre nid arm
und mir wäre nid riich
mir wäre verschide
und doch alli gliich
Denn niemert bruucht meh
als es Dach überem Chopf
en Arbet wo Spass macht
und z‘Ässe im Topf
oder nid?
Denn wär no Zyt
fürenand wo würd bliibe
zum Mönsch si und und läbe
zum‘s Läbe fiire
Bildquelle: https://de.123rf.com/
Asexualität – ein Thema über welches man kaum spricht. Die meisten Menschen kennen zwar aus eigener Erfahrung die momentane sexuelle Unlust, aber die Wenigsten können sich vorstellen, dass jemand grundsätzlich kein Bedürfnis nach Sex hat. Das ist doch gar nicht möglich….jeder braucht doch…
In unserer Gesellschaft ist es nicht attraktiv, kein sexuelles Verlangen zu haben. Ist es darum vielleicht kein Thema? Asexuell veranlagt zu sein heisst aber nicht, keine romantische Liebe zu empfinden oder sich nicht nach einer Beziehung zu sehnen. Wer Glück hat, findet einen Partner, der ebenso empfindet. Viele Betroffene leben allerdings mit einem Partner zusammen, der sexuelle Bedürfnisse hat, sie sind verheiratet und haben eine Familie. Es kann sein, dass sie ihrem fehlenden Verlangen nach Sexualität keine grosse Bedeutung zumessen und es gar verschweigen, um eine Beziehung möglich zu machen. Wenn es dann irgendwann zuviel wird für den einen und zuwenig für den anderen, ist der Konflikt unausweichlich.
Mit meinem Gedicht möchte ich weitergeben, was mich lange Zeit beschäftigt hat. Ich möchte andere Menschen für das Thema sensibilisieren, Herzen berühren und zum Dialog ermutigen.
Ich nenne es
um zu beschreiben
versuche es
in Worte zu kleiden
ich gebe Raum
und offenbare
im Schmerz der Dinge
das Wunderbare:
Gemeinsam von Sinnen
der Erde entrinnen
empor sich zu heben
ins weite All
ich möchte mit dir
nach den Sternen greifen
mit dir verglühen
im freien Fall
trunken
durch steigende Wolken sinken
vereint
im Meer der Sinne ertrinken
Dass ich’s ersehne
du aber nicht
ist schwer zu ergründen
ich habe darum
gekämpft es zu finden
doch du fragst:
„Warum?
Bin ich dir nicht alles
so wie ICH bin?
Was muss ich noch tun
zu deinem Gewinn?“
Mich wollen, begehren,
wünsch ich zu viel?“
„Nie ist’s genug,“ sagst du,
„du treibst ein Spiel!“
Ich sage: „Betrug!
War’s nicht auch deine Wille?“
…
uns fehlen die Worte
es schmerzt die Stille
so bleib ich allein
doch kommt die Zeit
weil du mich liebst
lässt du dich ein
und gibst mir Geleit
Ich spüre wohl
du willst mich glücklich wissen
deine Mühe
doch mir fehlt
dass ich dich mitgerissen
an jenen Ort
dir unbekannt
der Leidenschaften Sphäre
und ich
wär’ n wir gemeinsam dort
weiss nicht wie es wäre
traurig frag ich
was denn noch bliebe
weil ich leide
und weil ich vermiss
du sagst nur:
„Wir Beide
und meine Liebe
sie sei dir gewiss!“
Liebe ohne Leidenschaft ist immer noch Liebe
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Wir kriegen es nicht auf die Reihe
wenn wir herauskriegen
dass die anderen mehr kriegen
und deshalb nehmen wir uns
was wir kriegen können
Hauptsache wir kriegen es
wo immer wir es auch herkriegen
bis wir eins aufs Dach kriegen
und dann kriegen wir erst recht die Krise
wir lassen uns doch nicht unterkriegen
sagen wir
nur keine Angst kriegen
wir kriegen alles unter Kontrolle
wir werden sie kleinkriegen
die sollen nur warten
die werden Ärger kriegen
Und dann?
In die Haare werden sie sich kriegen
bis es allen an Kragen geht
Wir kriegen es nicht hin
ohne Krieg
oder doch?
Wie wärs zum Beispiel mal mit Kinder kriegen?
make family – not war
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…die Atmosphäre in einer menschenleeren Bahnhofshalle
mit ihren alten Fliesen
und den hohen Fensterbögen
ich trat hinein
und fühlte sogleich
den Raum und die Zeit
ein Augenblick
als käm‘ es von weit
empfand ich ein Glück
aus fern und vergess’ner
Vergangenheit
Horror beim Aufwachen – Menschen, die sich viele Gedanken machen, Stress erleben, schlecht abschalten können und nicht genug Schlaf bekommen sind eher empfänglich für das Phänomen Schlaflähmung. Ich wusste damals nicht, dass es sowas gibt und konnte mir deshalb keinen Reim auf das Erlebte machen. Ich dachte, ich hätte eine Begegnung der unheimlichen Art. Oder es hätte der Teufel persönlich einen ganz schlechten Aprilscherz mit mir gemacht (es war die Nacht zum ersten April).
Erst Jahre später fand ich heraus, dass ich längst nicht die Einzige bin mit Schlaflähmungserfahrungen und dass es dafür eine nachvollziehbare Erklärung gibt. Die Erinnerung an das dramatische Erlebnis ist allerding noch ganz lebendig, als wär’s gestern gewesen.
und es reimt sich sogar…
Ich denke immer
auch im Bett
in meinem Zimmer
nachts in den Träumen
als würde ich sonst
etwas versäumen
Das Bett ist mein Kino
im Schlaf läuft der Film
vor meinen Augen
befind ich mich drin
oft ist’s nur harmlos
manchmal auch wahr
hin und wieder
masslos sogar
Bin ich im Traum
trunken vor Glück
möcht ich am liebsten
nicht mehr zurück
doch einmal erwacht ich
gedankenleer
nichts war im Dunkel
Stille umher
und dann wurde es schwer…
Die Angst sie packte
den Geist und die Glieder
ich schrie
ja ich wollte
versuchte es wieder
Und plötzlich war’s hell
die Wände voll Fratzen
unheimlich grell
das Licht
und auf mir lag
ein Tonnengewicht
Ich spürte den Schmerz
und konnte nichts tun
jemand war da
und quälte mich
die Stimme versagte
verzweifelt und stumm
schrie ich und bat
bring mich nicht um
Sekunden, Minuten
unendlich lang
erstickend die Last
mir war so bang
Und dann – war es fort
das schreckliche Wesen
und mit ihm die Schmerzen
die Fratzen
die Last
friedliche Nacht
als wär nichts gewesen
Nur fliehn von dem Ort
dacht ich und ging
mit weichen Knien
zitternd im Dunkeln
fand ich die Tür
Und wandte den Blick
zaghaft –
noch einmal zurück
mein Hals, ich fühlte den Klos
doch da war keiner
und dann –
rannte ich los
lasst bloss den Hund begraben
dort wo er ruht, in Ruh
wir wollen ihn nicht hören
haltet die Ohren zu!
Heilig ist die Wahrheit
unantastbar gross
jetzt bellt sie wieder drohend
der Hund, der Hund ist los!
Gebt ihm einen Maulkorb
erschlägt ihn, wo er ist
er gräbt an unsern Pfeilern
dieses freche Biest
Stemmet die Fassade
es könnte sonst geschehn
dass in nackter Blösse
wir alle untergehn
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