Jenseitsland

Manchmal träum ich von dem Ort 
ein lieblich weites Land
wo die Sonne scheint
und Du stehst dort

Weinend, lachend
Witze machend
reichst du mir die Hand
und bald
aus meinem Traum erwachend
ist's fort, das Jenseitsland
Du hast gerne Witze gemacht 
und die Leute immer wieder zum Lachen gebracht

Ich vermisse dich
dini Brig uf Ärde

Wie ein Blatt im Wind…



Ich hab davon geträumt
wohl hundertmal und mehr
ein Tag in tausend Jahren
und wie schön er wär

Es zogen viele Jahre
Tag für Tag ins Land
und ohne dass mein Traum
ins wahre Leben fand

Doch hab ich unerwartet
den Tag nun doch gesehn
Nur ist's, dass ich jetzt denke
er wär im Traum geschehn

Zu weit scheint jener Morgen
zu fern der Augenblick
den ich so sehr ersehnte
denk ich daran zurück

So bleiben manche Träume
wohl immer was sie sind
hältst du sie auch in Händen
wie Blätter sind's im Wind

das kleine Herz

Ich träumte heut von Dir
als wärest du noch hier
du lachtest und warst glücklich
und sprachst so lieb zu mir

Und wie, wenn du noch mehr
mir sagen wollt'st, wie sehr
du mich vermisst und liebest
fand ich - wie kam's daher?

Das Herz, ein rotes, kleines!
Wie oft war es doch Deines
wir schenkten es uns hin und her
und jetzt - jetzt bleibt es Meines

ein Sommermorgentraum/Haiku

Wie schön ist die Welt
früh morgens- wenn alles schläft
und der Tag erwacht

Durchs offne Fenster
dringt der erste Sonnenstrahl
über die Berge

Vögel, die zwitschern
und der Duft von Röstkaffee
ein Sommermorgentraum

Das Herz hüpft und jauchzt
Ich muss hinaus und tanzen
im taufrischen Gras

unaussprechlich

Der Mensch hat vieles schon gedacht
gesagt
gewagt
und auch gemacht
ein jedes Ding in unsrer Welt
ist irgendwo
schon beschrieben, schon erzählt
festgehalten und notiert
x-mal schon fotografiert
man weiss, man tut
man ist gescheit
sucht weiter
forschet allezeit
man probiert
und man besiegelt
vom Wissen
ist der Mensch beflügelt

Nur… in mir war heute
ein ungewöhnlich Bild
ein Sein, ein mächtiges Gefühl
Sequenzen einer andern Welt
Ich würd’s so gern erzählen
und weiss doch nicht wie’s geht
welche Worte
müsst ich wählen
dass einer es versteht?
Gleich einem Zauber
mich bewahrend
schau ich wie ein Kind
schweigend nur im Traum erahnend
Dinge, die zu schön
und unaussprechlich sind

Träume sind Schäume, oder?

Damals war ich unterwegs in den Schweizer Bergen. Es war ein Tag wie im Bilderbuch. Stahlblauer Himmel, idyllisch die grünen, saftigen Wiesen und Kuhweiden, die typischen Bauernhäuser und zwischen Berghängen tiefe Schluchten und Täler.
Ich hatte einen Fensterplatz in der roten Bergbahn, welche mitten durch diese reizvolle Landschaft bergwärts fuhr.
Als mein Blick zum Himmel schweifte, bemerkte ich dort auf einmal eine ganz kleine Wolke, die aber geschwind grösser zu werden schien. Tatsächlich entwickelte sich daraus eine stattliche Wolke und plötzlich waren da viele Wolken, dunkle, die von allen Seiten näher kamen, immer mehr, ballten sie sich zu einem grossen Gebilde zusammen. Als würde es von einer unsichtbaren Hand geformt, wurde es immer grösser und bedrohlich und bedeckte schliesslich den ganzen Himmel.
Und dann…….WAMMM!! Schlug diese unheimliche Wolkenmasse in die idyllische Landschaft ein und riss einen unglaublich grossen Krater in die Erde. Mit Erschrecken und Staunen zugleich schaute ich diesem Geschehen zu.
Ich dreht mich zu den Mitfahrenden um. Es schien sie nicht zu kümmern. Sie starrten alle wie ins Leere. Ich glaube, sie wollten gar nicht wahrhaben, was sich draussen eben abspielte

Die Bahn fuhr einfach weiter. Mir war schlagartig bewusst, dass es nun keinen Platz mehr auf der Welt gibt, an dem wir sicher sind. Es wird uns wie eine Bombe aus heiterem Himmel treffen. Mitten hinein in die vermeintliche Idylle! Mitten hinein in unsere „heile“ Schweizer Welt.

Traum 2003

wenn ich erwache

DSC03245 (Medium)

Ich wache auf
ein neuer Morgen
meine Seele kehrt zu mir
und erzählt
von allen Orten
wo ich war
und von dem Traum mit dir

Ach, könnte es
doch wieder Sommer werden
und käme
jener Augenblick
wo ich mit dir am frühen Morgen
erwachte
noch einmal zurück

 

Das Leben ist ein grosses Theater

Das Leben ist ein grosses Theater
jeder Tag ist ein neuer Akt
und mit jedem Sonnenuntergang
f
ällt der Vorhang wieder
Manchmal
so wie heute
wünschte ich mir
es gäbe noch eine Zugabe
und manchmal bin ich froh
wenn der Tag vorbei ist
Aber jeden Morgen
wird der Vorhang von Neuem weggezogen
und ich stehe wieder auf der Bühne
um meine Rolle zu übernehmen
Ich weiss nicht
was der nächste Akt mit sich bringen wird
aber ich werde mein Bestes geben
immer wieder
denn ich habe einen Traum

Irgendwann wird der Tag kommen
das grosse Finale
mit allen Träumenden
dann werden die Himmel
jubeln
und die Erde wird sich freuen
D
er Vorhang wird nicht mehr fallen
denn der Traum
ist Wirklichkeit geworden

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Bildquelle: https://de.123rf.com/

 

 

 

 

verbunden

Was ist es, was ich fühle
nach vielen Jahren noch?
in mir
ich spüre es ganz deutlich
lebendig, nah und doch…

ist mir nicht dein Leben
längstens unbekannt?
Freundin
was war es überhaupt
was damals uns verband? 

So oft ich an dich denke
stürmt es auf mich ein
und heut‘ in meinem Träume
riefst du mich plötzlich an:

Ich hielt den Hörer fest
in meiner Hand und lauschte

Stille

du sagtest gar kein Wort
nur die Verbindung rauschte

Für einen Augenblick

sah ich die Kinderschar

im Traum

die Deinen und die Meinen

als ob es gestern war

Wie liebte ich die Tage

die wir bei euch verbracht

Jahr für Jahr

dass es nicht so bliebe

hätt ich nie gedacht

Ich bat dich doch zu sprechen
doch blieb die Leitung still
schliesslich 
hab ich unterbrochen
mit mulmigem Gefühl 

Noch Tage später war es mir
als würd im Augenblick
das Telefon
als müsste es doch klingeln
und der Traum käm noch zurück! 

Er kam nicht, doch traf׳s mein Herz
als ich es spät erfahren
das Schweigen damals
war dein Schmerz
dein Kind – hast du verloren

in Verbundenheit für Tabita und Omer

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