Worte, wo seid ihr geblieben

Worte, wo seid ihr geblieben 
dass ich so traurig bin
Ihr Guten, von Hoffnung getrieben
ihr alle - aus meinem Sinn

Schweigend sind diese Tage 
die Stunden gehn zögernd voran
erdrückend, dass ich verzage
und davon nicht schreiben kann 

Allein, das Herz schlaget sturm
dass selbst in der Nacht es mich schreckt
ach, könnte es einfach nur ruhn
mit Worten des Friedens bedeckt





Herr, wohin sollen wir gehen? 
Du hast Worte des ewigen Lebens.
Johannes 6, 68

Ich webe, also bin ich

In der grossen Weltgeschichte 
leb und web ich mittendrin
Nicht, dass ich's zu sehr gewichte 
es ist nur so, dass ich halt bin

Wo -  das frag ich hin und wieder
war ich einst und ja - warum
kam ich auf die Erde nieder?
Das Gedächtnis schweiget stumm

Muss ich's wissen? Wird's noch dauern,
offenbart die Seele mir
was hinter meines Daseins Mauern
der Grund, warum ich existier? 

Nun, es muss die Zeit ja kommen
 wo sich alle Dinge klärn
und bleibts im Heute auch verschwommen
von meinem Herzen ist's nicht fern
In IHM nämlich leben, weben und sind wir, wie auch einige eurer Dichter gesagt haben: 
Ja, wir sind von seinem Geschlecht.
Apostelgeschichte 17,28

warum ich den Herbst liebe

Beitrag zum Fotoprojekt „Herbst 2022“ von Royush/ warum man den Herbrst liebt

Ich liebe den Herbst
als Jahreszeit
als Zeit meiner Geburt
und als Zeit in meinem Leben

Es ist die Zeit der Ernte
die uns so vieles schenkt

Es ist die Zeit 
wo sich das Schöne nochmals 
in einer unglaublichen Intensität präsentiert

Es ist die Zeit
des Geniessens und Feierns

Es ist aber auch die Zeit 
des Abschiednehmens
Zeit der Rückschau auf das Vergangene
und des Bewahrens aller schönen Erinnerungen

Es ist die Zeit
des Bewusstwerdens der irdischen Vergänglichkeit 
und des dankbaren Insichkehrens

Nicht zuletzt ist auch die Zeit
des Vertrauens  - ja, des Wissens
über den neuen Frühling, der kommen wird

Darauf freue ich mich schon jetzt

			

Weisst du wieviel Sterne stehen (Juniverse)

Weisst du wieviel Sterne stehen
an dem blauen Himmelszelt?

grosse
hell leuchtende
kleine unscheinbare
dunkle
strahlend funkelnde
nahe
und weit entfernte

und alle jene, die nicht mehr da sind…

verbrannte
zerfallene
erloschene
und längst erkaltete

Weisst du wieviel Menschen stehen
heut aus ihrem Bette auf ?

glückliche
zuversichtliche
mutig
starke
traurige
ängstliche
erschöpfte
hoffnungslose

schwache

und all diejenigen, die nicht mehr da sind

alt und satt gewordene 
getötete
verunglückte
an Krankheit gestorbene
verhungerte
am Leben verzweifelte
nie geborene

weisst du wie viele es sind, Gott?
Und wenn du sie wirklich alle gezählt hast
dass dir auch nicht einer fehlet?

Auf Stein verewigt

Ob du nun einen jungen Baum siehst,
der sich voller Lebensfreude in den Himmel reckt
oder einen Embryo,
der geborgen im Schosse seiner Mutter heranwächst…

beides sind wunderschöne Bilder neuen Lebens
und des Verbundenseins mit der Quelle

vom Teilen

Die Freude ist doppelt 
und halb ist das Leid
wenn man mit andern 
das Leben teilt

Bedenke jedoch
das geflügelte Wort
und teile dein Herz nicht 
mit jedem sofort

Geteilt ist nicht immer
geteilt in dem Sinne
dass jeder davon
etwas Gutes gewinne

Nicht jeder ehrt es
und plötzlich entzweit
zerteilt sich was eben 
mit dir noch vereint 

Es macht sich davon
teilt sich da, teilt sich dort
und ein kostbarer Teil 
deines Herzens ist fort