das letzte Mal

Das letzte Wort
dein letztes Lachen
dein letzter Blick
ein letztes Mal
seh ich dich dort
nochmals erwachen
ein letztes Glück
ein Sonnenstrahl

Dann gingst du fort
mit dir dein Lachen
deine Hoffnung
einmal mehr
will mich der Tod
so traurig machen
Ich vermisse dich so sehr
für Nira
gest. 21. Februar 2024

am Tag danach – 8.Oktober 2023 wunderschöne Abendstimmung in Oberegg/St.Anton

mit schwerem Herzen und doch alles hoffend sind wir hier gestanden
aber in deinem Herzen ging die Sonne unter und ist nicht mehr aufgegangen


to my hiking friend

He was my neighbour and he took me out to the mountains, when Covid locked us in. In a diffucult time, we became best friends. Meanwhile Covid has gone, which is good. But I badly miss my friend, who moved back to England….

Thanks a lot my dearest friend
for all the hikes and trails we went
for the challenges and climbs
in autumn, spring and summer times

The winters too for walks were great 
with you my best, my hiking mate
I will remember each of them
every single hike - a gem

We saw the beauty high up there
peaks and flowers everywhere
eagles, deers and marmots too
grateful moments - shared with you

All the laughter, all the fun 
the picnics in the mountain sun
and at the end for our sake
we often had a drink and cake

Thanks not least for many talks
here and there on our walks
It was a precious time with you
I miss you badly - Yes I do!
Gauschla - still waiting for us

Vergebung ist gut, Versöhnung ist besser

Ohne Vergebung kommen wir in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen nicht weit. Konflikte passieren und wollen gelöst werden. Wer nicht vergeben kann und die Schuld immer beim anderen sucht, belastet nicht nur den Nächsten, sondern vor allem sich selbst.
Allerdings kann auch ein bitterer Nachgeschmack zurückbleiben, wenn die andere Person nicht in den Vergebungsprozess mit hineingenommen werden kann und die Vergebung einseitig bleibt. Es fällt dann schwerer, einen Schlussstrich unter alles zu ziehen, selbst wenn man dem Gegenüber verziehen hat.

Ich kann es aus Erfahrung sagen, dass ein Konflikt erst dann vollständig aus der Welt geschafft ist, wenn sich beide Seiten aussprechen können und es zu einer Versöhnung kommt.  Es ist sogar möglich, dass er im Nachhinein als wertvoll für die Beziehung empfunden wird.

Ein solcher Ausgang eines Konflikts ist der Allerschönste. Aber auch dann, wenn die Beziehung nicht mehr fortgesetzt werden möchte, ist es befreiend, wenn beide Parteien sich aussprechen und versöhnen können.

Menschen, die einander vergeben haben und versöhnt sind, sprechen nicht mehr mit Bitterkeit über ihre Konflikte, sondern sie erzählen mit Freude über die Lösung, die sie dafür gefunden haben.

Ich möchte euch mit eben dieser Freude eine Geschichte erzählen:

Es waren zwei ganz unterschiedliche Welten, die damals aufeinanderprallten. Zwei Frauen, ich – eine junge, fröhliche, sprühend voller Lebensfreude und Nira, Israelin, etwas älter und bitter geworden, welche aus sicherer Distanz misstrauisch alles und jeden betrachtete.

Was uns beide Frauen zusammen brachte, war die hebräische Sprache. Ich war diejenige, welche die Sprache erlernen wollte.  Deshalb fragte ich Nira um privaten Sprachunterricht an und so geschah es, dass wir uns regelmässig trafen. Wir hatten beide Spass dabei – zu lehren und zu lernen, und mit der Zeit entstand sogar eine Art Freundschaft zwischen uns. Wir verbrachten allmählich mehr Zeit zusammen, unternahmen gemeinsame Wanderungen und unterhielten uns über dies und jenes. Der Höhepunkt unserer Freundschaft war eine gemeinsame Reise nach Israel.

Allerdings blieb immer ein Stück Mauer zwischen uns bestehen. Je mehr ich versuchte, diese abzubrechen, desto mehr bemühte sich Nira, sie aufrecht zu halten. Zwar konnten wir uns mittlerweile in Hebräisch unterhalten, aber wir verstanden uns trotzdem je länger je weniger. Die unterschiedlichen Lebensanschauungen wurden mehr und mehr zum Stolperstein. Mein Optimismus prallte immer öfters mit Nira’s negativem Denken zusammen. Kritik gabs hier, Kritik gabs dort. Eigentlich war nichts gut, ausser es war perfekt.
Ich war alles andere als perfekt und konnte es ihr nie recht machen. Langsam verlor ich meine Freude in ihrer Gegenwart. Es war mir, als würde meine gute Laune sie geradezu zum Jammern anstacheln. Immer öfters wurde ich zum Ziel verletzender Kritik

Der Tag kam, wo ich den Kontakt abbrach. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, denn ich wollte Nira wirklich eine Freundin sein. Aber ich wollte mich auch nicht mehr der ständigen Kritik aussetzen müssen.
Die Tatsache über die nicht gelungene Freundschaft beschäftigte mich lange Zeit und stimmte mich traurig

Seitdem begegnete ich Nira nur noch sporadisch im Dorf. Wir grüssten uns, fragten wie es geht. Aber mehr liess ich nicht mehr zu, wenngleich ich spürte, dass Nira mich jeweils freundlich anlächelte. Die Ablehnung, die ich in der Vergangenheit von ihr immer wieder erfuhr, war in mir gegenwärtig.

Ein paar Jahre später begegneten wir uns unerwartet wieder. Ich war auf dem Weg zum Seniorenheim, als ich Nira in sich zusammen gefallen in einem Rollstuhl sitzend vor dem Eingang erkannte.

Wir sahen uns an und in diesem Moment geschah etwas Wunderbares. Ich  – sichtlich erschrocken über die Situation, in welcher sich Nira befand –  spürte, wie sich etwas in meinem Herzen auftat. Da war plötzlich eine Welle von Liebe und Annahme in mir, ich spürte Hilflosigkeit und Demut zugleich. Es war mir, als würde der Raum um uns weit und darob kamen wir ins Gespräch.

In unserer gemeinsamen Sprache miteinander sprechend, war es, als würden wir einander plötzlich verstehen. Beide haben wir in den vergangenen Jahren Dinge erlebt, die uns reifer und weicher werden liessen.

Nun war es Nira, die eine Bitte an mich hatte: Besuche mich, rede in meiner Muttersprache mit mir. Das würde mir guttun. Und ich antwortete freudig: Ja, ich besuche dich.

Das war vor einem Jahr. In einer Woche reisen wir (Nira ist es immer noch ein wenig missmutig und eklig drauf😊) zusammen nach Israel. Keine von uns hätte gedacht, dass uns das nochmals passieren würde.

Versöhnung macht alles besser!

Drückt uns die Daumen für die nicht ganz einfache Reise und dass es für Nira, die eigentlich doch sehr mutig ist, ein unvergesslich schöner 70. Geburtstag im Kreise ihrer Familie wird und sie ihren hochbetagten Vater in ihrem Heimatdorf im Süden Israels nochmals in die Arme schliessen kann.

Ergänzung:
Im Frühjahr 2023 reisten Nira und ich ein zweites Mal nach Israel. Sie ist meine liebe Freundin geworden. Für die schöne Zeit, die wir versöhnt miteinander erleben durften, bin ich unendlich dankbar.
Nira ist am 21. Februar 2024 nach langer Krankheit und voller Gram über das Geschehen am 7. Oktober 2023 gestorben
Ihr Andenken ist ein Segen für mich.

Erinnerung an meine letzte Israelreise 2019 – wir fliegen zusammen

Du fliegst zurück
und ich fliege fort
wir fliegen zusammen
an denselben Ort
Bald, kleine Alma
bald sind wir dort
dir ist‘s die Heimat
und mir ist‘s ein Hort
Für meine kleine Sitznachbarin Alma 
die mir mit ihrem fröhlichen Wesen und lustigen Erzählen  
einen kurzweiligen Flug nach Israel bescherte 
„Ich liebe Israel über alles!“, rief sie laut und unaufhörlich 
als wir die Küste von Tel Aviv erblickten  
Sie sprach mir damit ganz aus dem Herzen.  
Hätte ich ahnen können, dass dies vorläufig mein letzter Aufenthalt in diesem Land sein würde? 
Wehmütig denke ich an die vielen wunderbare Zeiten in Eretz Israel zurück 
aber auch dankbar, dass ich sie erleben durfte. 

Friendship

You came and you went as a pilgrim alone
and left in my hand a beautiful stone
a symbol of friendship which strongly is proved,
two colours combined cannot be removed.

 No matter how far the distance might be
where ever we are, the same sky w‘ll see.
the stars shining bright, I’ll never forget
the moment, the day, when you and I met

 

 DSC00286 (Medium)

 
 

verbunden

Was ist es, was ich fühle
nach vielen Jahren noch?
in mir
ich spüre es ganz deutlich
lebendig, nah und doch…

ist mir nicht dein Leben
längstens unbekannt?
Freundin
was war es überhaupt
was damals uns verband? 

So oft ich an dich denke
stürmt es auf mich ein
und heut‘ in meinem Träume
riefst du mich plötzlich an:

Ich hielt den Hörer fest
in meiner Hand und lauschte

Stille

du sagtest gar kein Wort
nur die Verbindung rauschte

Für einen Augenblick

sah ich die Kinderschar

im Traum

die Deinen und die Meinen

als ob es gestern war

Wie liebte ich die Tage

die wir bei euch verbracht

Jahr für Jahr

dass es nicht so bliebe

hätt ich nie gedacht

Ich bat dich doch zu sprechen
doch blieb die Leitung still
schliesslich 
hab ich unterbrochen
mit mulmigem Gefühl 

Noch Tage später war es mir
als würd im Augenblick
das Telefon
als müsste es doch klingeln
und der Traum käm noch zurück! 

Er kam nicht, doch traf׳s mein Herz
als ich es spät erfahren
das Schweigen damals
war dein Schmerz
dein Kind – hast du verloren

in Verbundenheit für Tabita und Omer

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