möcht amigs verschwinde….

Möcht amigs verschwinde
eifach devo
mich ine verchrüüche
irgendwo
Am Liebschte grad jetzt
während i schriibe
mich löse vo allem
und i-lah-verliibe
vom Wort
und zum Wort
zur Gschicht möcht I wärde
Wär will, cha si läse -
und tschüss, liäbi Ärde
Ach, wär’s nur so eifach
me chönnt eifach go
ohni bi andre 
en Schmärz z’hinterlo
Ach, gäbs gar kei Trennig
und gäbs au kei Zyt
me chönnt wieder zrugg cho
s‘wär alls nid so wiit
Und gäb‘s nur es „Jetzt“
und nüt wär vergange
Kei Mönsch müsst meh brüele 
vor luuter Blange…

Abendgedanken

Ob du manchmal schläfst da oben?
Ob ich in deinen Träumen bin?
Denkst du zurück an unser Leben
und an die schöne Zeit darin?

Rollt dir manchmal auch 'ne Träne
herab auf das, was uns geschah?
Sehnst du dich, wie ich mich sehne
und wünschest dir, ich wäre da?

Gell, wir harren noch die Tage
Es kommt bestimmt die rechte Zeit
wo wir uns wieder - keine Frage
umarmen in der Ewigkeit

Dini Brig uf Ärde

I kämpfe um mis Läbe

I kämpfe um mis Läbe
um mini Läbesluscht
dass s’Härz nid bricht, es pochet 
so luut i miner Bruscht

Schwär isch jede Schnuuf
und s’tuet so weh, wohi
min liebe Götz bisch gange?
Wie chan i ohni di?

I kämpfe mit de Träne
demit, dich so lo go
mit all de ville Froge
mit dem, was zrugg hesch glo

D‘Zyt heilt alli Wunde 
wer weiss – so isch’s villicht
doch kämpf i no ums Läbe
und dass mis Härz nid bricht

Fotoprojekt 2024/ Würfelspiel/ März

Beitrag zum Fotoprojekt 2024 von Royusch

die Würfel sind gefallen – 9 ist die Zahl – und mit der Beerdigung meiner Freundin letzte Woche fällt auch gleich das Wort – Begräbnis. Entgegen meinem Vorsatz, positive Worte auszuwählen, ist Begräbnis nun nicht gerade ein solches, aber es gehört auch zum Leben. Ich hoffe, es löst trotz der Schwere etwas Positives aus…

Begräbnisse sind in Israel zur Zeit an der Tagesordnung. Nebst den Menschen, die an Alter, Krankheit und Unfall sterben , werden täglich die gefallenen Soldaten und Opfer des Terrors zu Grabe getragen. Es ist eine traurige Zeit.

Am 12. März wurde meine Freundin Nira in Nir Yitzhak beerdigt. 

Ich habe im Zusammenhang mit dem Erdnussprojekt von Nira berichtet. Letztes Jahr begleitete ich sie noch in ihre Heimat und verbrachte dort eine besonders schöne Zeit mit ihr und ihrer Familie. Rückblickend war es ihr Abschiedsbesuch. Am 7. Oktober wurde der Kibbuz von den Hamas Terroristen überfallen. Sie zerstörten Häuser, entführten Menschen als Geiseln und ermordeten brutal, wer ihnen in die Quere kamen. Die überlebenden Bewohner mussten das Dorf tags darauf verlassen und können bis heute nicht zurückkehren. Niras betagter Vater, welcher damals als Flüchtling nach Israel kam und den Kibbuz mitbegründete, starb im Januar dieses Jahres traurigerweise als Flüchtling, nachdem er tagelang die Nahrung verweigerte.

Die grosse Trauer über die schrecklichen Ereignisse, der Verlust von Heimat, Angehörigen und Freunden und die düsteren Zukunftsaussichten rauben den Menschen den Lebensmut. Ältere Leute sind davon besonders betroffen. Nira und ihr Vater gehören dazu.


für Nira sind die Würfel endgültig gefallen
Blumen, die sie so sehr liebte, schmücken ihr Grab. 
Möge die Erinnerung an sie ein Segen sein. 

Kein Grund zum Feiern

Herbst, ach bleibe wo du bist,
unter grauen Schleiern
nach allem was geschehen ist,
ist keine Zeit zum Feiern.

Halt dein Feuerwerk zurück,
die schönen bunten Farben.
Sieh, die Welt erträgt es nicht,
zu viele sind's, die sterben.

Doch willst du deine Farbenpracht
zum Trost uns dennoch senden
so spreche sie in unsere Nacht:
Zum Fest wird sich‘s noch wenden!
🍁🍁🍁
Zürich, 9. November 

Möge es wieder Shabat werden
wo wir alle zusammen feiern können
שיהיה עוד שבת שבה נוכל לחגוג כולם יחד
🕯🕯
 Shabat shalom