Aufbruch aus Ägypten

Jeder Mensch braucht sein Ägypten
jeder seine Sklaverei
Jeder hat auf seinen Lippen
mal einen lauten Herzensschrei

Jeder Mensch braucht einen Aufbruch
einen Moses in sich drin
und vom Busch her jenen Zuspruch
Ich bin derjen‘ge, der ich bin

Jeder braucht einen Erbarmer
einen Stab in seiner Hand
auf dem Weg einen Beschirmer
in das ihm verheiss’ne Land

Jeder trägt seine Geschichte
auf den Schultern Schritt für Schritt.     
durch’s Meer hindurch bis zum Gerichte
doch einer trägt sie mit ihm mit

Jeder Mensch braucht sein Ägypten
jeder sein Jerusalem
und in den Toren auf den Lippen
ein Dankgebet zum Himmel hin

Ich wünsche allen ein gesegnetes Oster/ Pessachfest
Eure Brig

22 Kommentare zu „Aufbruch aus Ägypten

  1. Danke für diese tolle Meditation, liebe Brig!
    Die ersten Zeilen finde ich besonders spannend. Spontan würde ich sagen, jeder Mensch hat sein Ägypten oder kennt sein Ägypten. Aber ja, vielleicht « brauchen » wir die konkrete Erfahrungen von unserem eigenen Ägypten, um die wahre Freiheit überhaupt zu erkennen und zu würdigen.
    Wie auch immer, auch Dir gesegnete Kar- und Ostertage!
    Beat

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    1. Lieber Beat, danke für deine Anmerkung. Ich habe tatsächlich hin und her überlegt ob ich „hat“ oder „brauche“ schreibe. Beides ist richtig finde ich.
      Es sind oft gerade die schwierigen Zeiten im Leben, die uns tiefer in die Wahrheit und hinaus in die Freiheit führen.
      Herzlich Brig

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  2. Sind wir bereit, den Herrn zu sehen,
    wie du es ja schreibst – gleich Mose.

    Oder haben wir noch Angst vor der Liebe, dem Herrn,
    wie es das Volk am Sinai tat
    und frei übersetzt rief:
    „Du, Mose, geh du voran, wir haben genug von seinen Worten…“

    Alles Liebe und die tiefe Hingabe an den Herrn,
    Raffa.

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