Anna Göldi, die letzte Hexe der Schweiz

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Als junges Mädchen lauschte ich voller Spannung und Furcht dem Radiohörspiel „Anna Göldi, die Geschichte der letzten Hexe“ von Walter Wefel (1976). Ihr Schicksal hat mich mit den unfassbaren Abgründen und Abscheulichkeiten, zu denen der Mensch fähig ist konfrontiert. Ich fand damals keine Worte für das, was Anna erleben musste und noch heute kann ich das Wort Folter fast nicht hören. Nie werde ich verstehen, warum Menschen andere quälen

Folter gehört zu den abscheulichsten Verbrechen auf dieser Welt,
wenn es nicht das Abscheulichste überhaupt ist.

Später wohnte ich in dem Dorf, in dem Anna geboren wurde. Das Dorf verbindet mich mit ihr. Wir haben beide dort gelebt und manchmal habe ich das Gefühl, dass uns noch mehr verbindet…

 Anna Göldi war eine der letzten Frauen in Europa, die der Hexerei beschuldigt wurden. Sie wurde gefoltert, zum Tode verurteilt und am 13. Juni 1782 in Glarus hingerichtet.

Quelle: Wikipedia
Foto: aus dem Anna Göldi Museum in Glarus

 

10 Kommentare zu „Anna Göldi, die letzte Hexe der Schweiz

  1. ein like mag ich zu diesem thema nicht setzen. in manchen bereichen wären „autonome frauen“ auch heute noch mancher grausamkeit ausgeliefert. ob sie im einzelnen erstfall wirklich besser geschützt sind? die dunkelziffer auch in anderen bereichen kann nicht mehr wie einst völlig unbemerkt agieren.

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    1. ich denke, da sind wir uns alle einig (Siehe Kommentare). Ich habe diese Tatsache auch nochmals in meinem nächsten Beitrag aufgegriffen. Zuerst das Aufatmen, dass heute keine Hexen mehr verbrannt werden, aber dann kommt der Atem auch schon ins Stocken…

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  2. Heilpraktikerinnen und Naturärztinnen nennt man die „Hexen“ unserer Gegenwart und sie werden von der Schulmedizin und fundamentalistischen Christen genauso argwöhnisch betrachtet wie damals, nur dass sie heute unsere Gesetzgebung besser vor Verfolgung schützt.

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  3. Liebe Brig, vielen Dank, dass Du dieses wichtige Thema aufgreifst. Es ist unbegreiflich, dass der Mensch trotz Zivilisation in all den Jahrhunderten und Jahrtausenden nicht weitergekommen ist. Ist das der Beweis für die menschlichen Sünden, die die Bibel erwähnt? Dann gibt es nur eines: sich an Gott wenden und seine Vergebung und Liebe annehmen. Liebe Grüsse, Elisa

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    1. Was ja noch viel unbegreiflicher, stärker und tiefer ist als die Lieblosigkeit und alle Abgründe der Menschheit ist die Liebe Gottes. Wer es fassen kann, der fasse es.
      Danke, liebe Elisa für den Hinweis.

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  4. Hui,
    danke für die mahnenden Worte und den Spiegel.

    Kaufen wir doch selbst, nicht nur Zitronen oder andere Produkte, gerne billig ein als konsumfreudige Verbraucher.
    Doch ist es auch ein geistiger Aspekt, welcher mich nicht unbedingt mit Freude füllt…
    Denn die Hexen und Häretiker werden langsam wieder in gewisse Listen eingetragen
    und nicht nur die NSA grüßt aus dem Hintergrund.

    Bleiben wir aufrecht, in der Hoffnung und vorallem in der Liebe,
    Raffa.

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  5. Es war sicherlich kein Zufall, dass Du in diesem Dorf gewohnt hast.

    Im Übrigen sehe ich auch den dünnen Mantel von dem Reiner spricht. Bei uns in Europa werden tausende von Menschen jeden Tag gefoltert, deren Leben eine einzige Qual ist. Ich habe gestern den Beitrag „Europas dreckige Ernte“ gesehen ( https://bit.ly/2Y9vFl4 ) und war entsetzt, was da in Italien und Spanien den Erntearbeitern widerfährt, damit die Konzerne an billige Zitrusfrüchte herankommen. Das ist Leben als Folter und ich werde an einige Politiker schreiben, dass sie das abstellen müssen, ansonsten sie noch viel weniger glaubwürdig sind, als eh schon. Auch in China werden mit diesen rabiaten Anbaumethoden Pflanzen und Mutter Erde gefoltert. Das dürfen wir nicht übersehen, dass auch die Erde gefoltert wird, jeden Tag, tausendfach.

    In Wirklichkeit ist es so, dass zwar im Mittelalter und ausgehenden Mittelalter von der Kirche vielfach gefoltert wurde, aber die Zahl der Menschen, die heute gefoltert werden, ist um ein Vielfaches höher.

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  6. Eine dunkle Zeit … unsere so genannte Zivilisation ist nur ein dünner Mantel für das, was einst dahinter steckte, an menschlichen Abgründen. Es gibt sie immer noch, ebenso wie das Gute und Liebevolle.

    Guten Morgen dir & Grüße.

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